Mittwoch, 12. Oktober 2022

NICHT sprachlos werden!

Ideen für neue Formen von Kontakt und Begegnung finden

In diesem Jahr bin ich, wie an anderer Stelle schon erwähnt, sehr spät dran mit der Veröffentlichung zu einer Präsenzveranstaltung für die Woche der seelischen Gesundheit, die dieses Jahr unter dem Motto: "Reden hebt die Stimmung" steht. Auf diesem Weg nun die Informationen zur Veranstaltung:

Gerade psychische Beeinträchtigungen, Sorgen und Ängste sind nicht immer in Worte zu fassen. Und wenn, dann sind sie oft für das Gegenüber nicht zu verstehen oder nachvollziehbar.

In dieser Stunde wollen wir gemeinsam nach Wegen der Begegnung frei von jeglichen Barrieren suchen. 

So führen z.B. gemeinsames Kochen, Tanzen, Singen, Musik- und Garten-Projekte Menschen zusammen, die nicht nach Alter, Beeinträchtigung, sexueller Ausrichtung, Herkunft, Kultur oder Religion fragen. Ich habe das oft in der Arbeit mit geflüchteten Menschen erlebt und die Ausstellung Family of  Man aus dem Jahr 1955 bewies ebenfalls bereits, dass Begegnung, Kontakt, Miteinander in Freude und Leid sprach- und kulturübergreifend sind und für alle Menschen mit mehr als Worten hergestellt werden können. Über Blicke, Lächeln sowie Körpersprache können Kontakte hergestellt, Ängste erkannt und Grenzen symbolisiert werden und so Zugewandtheit entstehen. 

Lassen Sie uns gemeinsam neue Wege der Begegnung finden und gehen! Schaffen wir so ein friedvolles Miteinander, das vielleicht oder hoffentlich gerade in diesen Zeiten der Ausgangspunkt für ein friedvolleres Ganzes ist.

Hinweise:

  • Die Veranstaltung  findet am 18.10.2022 von 18:00 bis 19:00 im Anschluss an die Veranstaltung: Reden ist GOLD! in meiner Praxis: Gestaltpraxis Köln, Kartäuserhof 30a statt.
  • Um vorherige Anmeldung unter 0178 333 45 34 oder gudrun.haep(at)gestaltpraxis-koeln.de wird aufgrund begrenzter Teilnehmerzahl gebeten. 
  • Der Raum ist groß, verfügt über mehrere Fenster und einen Luftreiniger.
  • Die Teilnahme kostet 5 Euro, die in die Finanzierung eines Projektes für seelische Gesundheit fließen.


Foto: Jerry Cooke



                                    


Reden ist GOLD!

In diesem Jahr bin ich spät dran mit der Veröffentlichung zu einer Präsenzveranstaltung für die Woche der seelischen Gesundheit, die dieses Jahr unter dem Motto: "Reden hebt die Stimmung" steht. Auf diesem Weg nun aber die Informationen zur ersten Veranstaltung:

Es geht um die Frage, wie wir wieder ins Gespräch kommen können, wenn die „Fronten“ aufgrund vorheriger Konflikte, Kränkungen und Kontaktabbrüchen verhärtet sind? Welche Haltung hilft uns dabei und was bedeutet gerade in unserer Zeit neues und friedvolles Aufeinanderzugehen, ohne Wertung, Vorannahmen und Vorurteile? All dies gilt für Job, Partnerschaft und jede alte wie neue Beziehung, die wir führen.

Im Austausch in den anderthalb Stunden und bei Interesse auch gern weiterführend darüber hinaus, lernen Sie den Begriff der Kontaktstörung aus der Gestalttherapie kennen, die eine Richtung der humanistischen Psychotherapie ist. Wir füllen die abstrakten Fachtermini mit Leben und Erlebnissen und suchen nach neuen Möglichkeiten für glückende Kontakte.

Hinweise:

  • Die Veranstaltung findet am 18.10.2022 von 16:00 bis 17:30 in meiner Praxis: Gestaltpraxis Köln, Kartäuserhof 30a statt.
  • Um vorherige Anmeldung unter 0178 333 45 34 oder gudrun.haep(at)gestaltpraxis-koeln.de wird aufgrund begrenzter Teilnehmerzahl gebeten. 
  • Der Raum ist groß, verfügt über mehrere Fenster und einen Luftreiniger.
  • Die Teilnahme kostet 5 Euro, die in die Finanzierung eines Projektes für seelische Gesundheit fließen.

Foto von Luis Molinero, Freepik

Dienstag, 16. November 2021

Ja-, Nein- oder Stopp-Sagen // Burnout-Prävention und Stress-Prophylaxe

Es fing alles damit an, dass ich in einer Buchhandlung lange skeptisch vor diesem Buch von Uwe Albrecht stand, das locker mal verspricht, mit dem Armlängentest eine klare Entscheidung zu sehen für Balance: Ja und Stress: Nein. Das klingt sehr einfach, fast schon mythisch. Und so heißt das Buch weiter: Der Armlängentest als Entscheidungshilfe in jeder Situation. Letztlich spricht der Arzt davon, der inneren Weisheit zu vertrauen. Und genau dort startet meine Arbeit. 


Was ist, wenn wir unsere innere Weisheit gar nicht kennen oder die Stimme dieser sogenannten Weisheit durch Stress, Druck, Ärger, Wut, Unsicherheiten, Gefahren und Sorgen gar nicht mehr hören?


Ich bin seit 15 Jahren psychologisch-systemische Beraterin und Therapeutin. Im ersten Lockdown habe ich mich für eine Weiterbildung in Burnout-Prävention und Stress-Prophylaxe entschieden, weil in dieser Zeit die Überforderung, die Ängste und Anspannungen der Menschen deutlicher sichtbar war denn je. 


Die Gefährdung der psychischen Gesundheit liegt dabei meiner Meinung nach nicht nur in den Unsicherheiten der Zeit, die schwer zu kontrollieren sind, sondern oft in unseren Gedanken und den Befehlen, die wir uns selbst erteilen: Ich sollte mehr...! Warum bin ich nicht...? Wieso habe ich...? 


Und Burnout und Stress beziehen sich dabei nicht nur auf unser berufliches Leben, sondern auch auf unseren Alltag und die Beziehungen, die wir führen. Die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, klar ja zu etwas zu sagen, nein oder stopp geht scheinbar verloren. Wir sind schon am Rand unserer Belastbarkeit und machen weiter und weiter und weiter.

Ich wurde ausgebildet in dem von den Spitzenverbänden der Krankenkassen empfohlenen Stressbewältigungsprogramm nach Gert Kaluza. Mein Fokus ist das Bewusstmachen der selbst-schädigenden Gedanken, anstatt sich darin zu verlieren und die Schulung der Fähigkeit von Abgrenzung und Positionierung. 

Mein Lehrer war der Vorsitzende des Deutschen Berufsverbandes für Burnout-Prophylaxe und Prävention Holger Kracke. Ich könnte schmunzelnd also hinzufügen: Ich habe vom Besten gelernt.

Vereinbaren Sie eine Kennenlernstunde und lernen Sie mich und meine Arbeit und vielleicht sogar sich selbst ein bisschen besser kennen. Ich freue mich auf Sie!

Praxis Köln: Kartäuserhof 30a - Praxis Bonn: Bornheimer Str. 25 
Telefonnummer: 0178 333 45 34 - www.gestaltpraxis-koeln.de

Montag, 28. Juni 2021

Leben und Beziehungen neu gestalten -

kein Thema ist derzeit überall so präsent ...

Beziehungen prägen unser Leben, wie auch Kontaktabbrüche und misslungene Begegnungen uns zu schaffen machen.
Wir leben in Beziehungen, in die wir hineingeboren werden oder die wir uns aussuchen. Ob im Job oder Alltag, mit Freunden, die uns am Herzen liegen oder Menschen, die uns auf die Nerven gehen. Wie können wir glücklich-machende Beziehungen führen und unser Leben aktiv gestalten - uns begegnen, aber auch abgrenzen?
Finden wir gemeinsam eine passende Antwort, falls sie sich diese Fragen auch stellen – denn eine gleichmachende Norm, wie sie für EU-Bananen gilt, gibt es im menschlichen Miteinander glücklicherweise nicht.
Seit 15 Jahren arbeite ich als Therapeutin, Beraterin und Supervisorin und bin seit einiger Zeit zertifizierte Trainerin für Burnout-Prophylaxe und Prävention.

Ich biete Einzelstunden, Workshops, Gruppen- und Paarberatung in Köln und in Bonn an, zudem Supervision und Coaching, speziell auch für soziale und pädagogische Berufe sowie Training in instrumentellem, regenerativem, kognitivem und mentalem Stressmanagement. Hier werden etwa stressverschärfende Denkmuster erkannt und neue, förderliche Gedanken entwickelt sowie der Frage nachgegangen, wie Abschalten und Entspannen glücken kann 🙈🙉🙊

Nicht alles Therapeutisch-Psychologische ist Banane ;-)

Montag, 8. März 2021

Internationaler Frauentag

Als ich mit 16 Jahren eine Ausbildung begann, weil meine Eltern nicht wollten, dass ich Abitur mache und eventuell studiere, sondern als Mädchen vor meinem „traditionellen Weg als Ehefrau und Mutter“ eine gute Lehre absolviere, trug ich auch im Unterricht das Frauenzeichen. 

Ich wurde deswegen viel angefeindet. Ich wurde herabgesetzt mit dem Hinweis, dass ich in meinem Alter noch keine richtige Frau wäre und wohl kaum wüsste, was Feminismus sei. Denn als eine Feministin bezeichnete ich mich spätestens seitdem und kämpfte dafür.

Ein Lehrer am Studienort Köln fühlte sich durch das Zeichen an meiner Kette sogar derart provoziert, dass er mir alle weiblichen Kolleginnen aufzeigte, die einen Namen hatten, der mit …mann endet, also etwa Frau Bachmann, Frau Auermann, Frau Heinzmann. 

Diese wurden dann leicht anzüglich grinsend gefragt, wie sie mit dem MANN in der Frau so leben würden. Ob das denn nicht schön wäre?  - Da eine unangenehme Stimmung herrschte, lachten viele nervös. Er wollte von mir dann wissen, ob ich darüber nicht lachen könnte, als Feministin. Er schlug mit der Hand auf den Tisch und proklamierte: „Oder haben Sie den kleinen Witz nicht verstanden?“ Ich erwiderte: „Ich glaube doch! Es ist nur leider kein Witz." 

Als Erklärung: Ich absolvierte damals die Ausbildung zur Beamtenanwärterin in Kommunalverwaltungen. Das Fach war: Ordnungsrecht. Seit 1949 steht in Art 3 (2) GG „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“. Auch 1987 war an eine Umsetzung in puncto gleiche Bezahlung von Frauen nicht zu denken. Schmäh und Sexismus musste man sich damals wie heute als Frau oft anhören.

Und es ist nicht leicht als Mädchen oder Frau herauszufinden, welcher Weg passt. Auch heute sind Entscheidungen wie Mutter und Beruf schwierig. Die Wahl: Mutter, Beruf und Karriere oftmals nur mit Unterstützung im Hintergrund möglich. Gerade in der Corona-Zeit sind Frauen wieder verstärkt in ihren alten Rollen als Erzieherinnen und Hausfrau neben ihrem Job gefragt und gefordert. All das bei nicht annährend gleichem Lohn und passendem Rentenausgleich.

Daher: Besser gleich berechtigt, als später!




Freitag, 5. März 2021

Wechseljahre

Ich erinnere es, plötzlich im Drogeriemarkt zu stehen und mich zu fragen, ob ich eine Vorratspackung obs wirklich noch brauche, ob die Tage noch so oft kommen werden. Und dann das Aussetzen der Periode und tatsächlich der absurde Gedanke, ich könnte schwanger sein. Plötzliche Freude und doch die Klarheit, dass das eigentlich nicht sein kann. Kinder? Hatte ich Kinder gewollt? Und hatte ich Partner, die Kinder wollten? Und jetzt die Bestimmtheit: Kinder werde ich keine gebären.

Der unwillkürliche Blick zurück auf mein Leben, meine Partnerschaften und Entscheidungen, die ich getroffen habe. Die Erinnerung an Wartezimmer bei Gynäkologinnen mit lauter Babyfotos. Körperwahrnehmung.

Körperwahrnehmung mit Scham als Teenie, später mit etwa 30 Jahren klarer von mir und meinen Brüsten, meinem Aussehen überzeugt. Geschminkt fast nie, dafür viel und mit Hingabe die Haare gefärbt, bis die ersten weißen Haare kamen. All die alten Haarfarben rausgeschnitten. Säbelkurz – zum Schock des Friseurs, der mir mehrfach davon abriet. "Sie werden älter aussehen!" – Tat ich dann.

Dann wurde silbergraues Haar chic und ich war trendy. Best Agerin. Naja. Ich lernte noch mal einen Mann kennen, der Kinder hatte und…vasektomiert war. War da kurz vor Schluss doch noch der Wunsch…?

Die Launen nahmen elend zu – dann kam auch noch Corona. Was war Corona und was waren Wechseljahre? Und ich wünschte mir Unterleibskrämpfe und nochmal meine Tage zu bekommen. Verrückt. Ich beweinte mich ein bisschen selbst. Und der Mann mit den Kindern…weg war er. Ich war nicht mehr fruchtbar, dafür aber irre furchtbar. Aber ihm bitte nicht sagen. Er war auch furchtbar. Vielleicht einfach beide in Wechseljahren. Ja, das glaube ich mittlerweile. Wechselnd….von Partnerschaften. Wechselnd…in neue Wohnumgebungen, neue berufliche Herausforderungen…in Kurzarbeit und Berufsverbot. Alles nicht leicht.

Und dann immer auch der Gedanke an Endlichkeit. Jetzt anders als beim Tod meiner lange besten Freundin oder meines Fahrradkollegens (tatsächlich ein tödlicher Fahrradunfall, der Autofahrer war sonnengeblendet in ihn und seinen Bruder auf dem Tandem gefahren.) Auch anders als das Gefühl beim Tod meines Vaters, meiner Mutter. Jetzt geht’s um mich!

Was lass ich los? Was gehe ich noch an? Ich habe viele Jobs gewechselt und auch Partner, sogar Städte und Religionen. Was ist mir wichtig, was will ich halten? Wovon verabschiede ich mich?

Eine große Zeit. Eine herausfordernde Zeit. Eine Zeit, auf die man später vielleicht zurückblickt und sagt: Oh ja….Wechsel-Jahre!

Als Gestalttherapeutin biete ich jetzt zum Thema Workshops und Sitzungen an. Gern bei mir melden.







Donnerstag, 26. November 2020

Aktionsvorschlag gegen Gewalt

Gestern war der Orange-Day, und Gewalt ist ein Thema in meiner Arbeit als Therapeutin. Ich kenne aus den achtziger Jahren die Kampagne: "Ich habe abgetrieben", bei der Frauen sich dazu bekannten. Und auch bei #meetoo traten Frauen in die Öffentlichkeit mit zutiefst intimen Verletzungen.

Ich habe in diesem Sommer viel mit Frauen und Männern gearbeitet, die als Kinder geschlagen wurden. Das passierte durch die Eltern, aber auch durch weitere Erziehungsberechtigte in Schulen und Kindergärten, durch Großeltern und Geschwister. Oftmals scheint noch heute der leichte Klaps wenig verpönt. Das "Ausrutschen der Hand" hinterlässt jedoch dauerhaft traumatisierende Wirkung. Dabei erlebe ich es oft, dass auch die von Misshandlung betroffen sind, die dabei "nur", etwa als Geschwisterkinder, zugegen waren. Und nicht nur das: Wer als Kind geschlagen wird, entwickelt sich nicht selten später selbst zum Täter, aber auch zur Täterin. Denn Gewalt ist kein rein männliches Phänomen. Zudem findet sich Kindermisshandlung in allen Schichten der Gesellschaft.

Ich möchte daher eine Aktion vorschlagen, von der ich hoffe, dass Sie auf Resonanz trifft. Ich würde gerne Menschen dazu aufrufen, sich ein blaues Tape in Form einer Hand über die Wange zu kleben mit dem Bekenntnis: "Ich wurde geschlagen!" Vielleicht ist es ähnlich wie bei #metoo möglich, dass sich Menschen unter dem Schlagwort melden und ihre Geschichte erzählen.

Ich erhoffe mir, dass das Thema so präsenter in der Gesellschaft ist und dabei auch kein Unterschied zwischen Mann und Frau gemacht wird, da es auch männliche Feministen gibt, die die Arbeit gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Menschen allgemein, mittragen.

Ich bin leider weder in der Beantragung von Fördermitteln stark, noch kann ich eine Website und entsprechende Kampagnen dazu ins Leben rufen. Daher werde ich verschiedene Organisationen dazu anschreiben, möchte die Idee aber auch hier verbreiten.

Mein Ziel ist es, dass durch die Aktion besonders jetzt in Zeiten von Corona, in denen häusliche Gewalt ansteigt, mehr Öffentlichkeit und Bewusstsein geschaffen wird.