Freitag, 10. August 2018

Handlung - Veränderung für ALLE

Wenn ich mich durch die Artikel auf Facebook, Google oder LinkedIN lese, geht es vielen um Wertschätzung und Respekt.

Menschen gegenüber, mit anderer Hautfarbe, Fremden, Andersgläubigen, Armen, in ihrer Arbeitskraft ausgebeutet für billige T-Shirts. Anderen gegenüber, um ihr Wasser betrogen, ihr Land oder Sozialleistungen. Menschen - vernachlässigt, isoliert: weil sie nicht ganz in die Gesellschaft passen, mit ihren Erkrankungen, Süchten, Tendenzen.

Tieren gegenüber, die in Massentierhaltung gequält werden, ausgerottet oder schlicht an einem heißen Tag im Auto vergessen.

Der Natur gegenüber, wo Temperaturen auch in den Ozeanen durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe steigen, die wir taktieren mit Wälderabholzung, Überweidung, Monokulturen….

Manche fragen: Wieso ändern wir nichts? Weil wir am Alten festhalten, am Bekannten.

Und solange man selbst noch nicht betroffen ist oder nur mittelbar, will man optimistisch bleiben und sich vom Unabwendbaren nicht einnehmen lassen. Das könnte Angst auslösen. Und dann soll ich auch noch am globalen Dilemma selbst Mitschuld sein? Das könnte Wut entfachen.

In meiner Arbeit fragen sich Menschen oft: Wieso bin ich nicht eher gekommen und habe mir Luft gemacht, habe nach Lösungen gesucht und gespürt, wie viel Kraft der Veränderung in mir liegt, wie viel ich selbst bewegen kann, wie stark und mutig ich bin? Wieso habe ich mich so lange einlullen lassen von dem: "So ist es halt! Da kann man nichts machen!" Wieso habe ich nicht auf die Menschen um mich herum vertraut, auf alte und neue Kontakte und Begegnung gebaut, die mich stärken?

Ich erlebe das gerade überall. Solange der Leidensdruck noch nicht hoch genug ist, wir noch nicht merken, wie stark uns all diese Phänomene mitbetreffen, verändert sich wenig.

ABER und das scheint mich sehr wichtig: Wir neigen oft zu Extremen. Wir werden, wenn wir uns Themen nähern, nicht direkt die Welt ändern können. Und manchmal sackt man dann in sich zusammen und es kommt zu dem: Was kann ich denn auch schon tun? So wie man auch nach einer ersten Stunde Therapie noch nicht gravierend spürt, dass sich alles leichter und frischer anfühlt. 

Allerdings schafft schon der Gedanke sich aufzumachen und etwas für sich und (oder) die Welt zu tun bereits etwas Neues, öffnet fest gezurrte Muster und Vorstellungen von sich selbst und der Welt.

Der kluge Aristoteles schreibt: Der ANFANG ist die HÄLFTE DES GANZEN.

Wir können keine Veränderungen erzwingen, forcieren. Die Kirsche hängt nicht direkt prall am Baum und Dinge brauchen Zeit. Ohne Frage zeigt die Vielzahl der empörten Ausrufe den Wunsch nach Veränderung und dass es an der Zeit ist, zu schauen wie und wo wir handeln können und aufeinander bauen.

"Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt" Talmudspruch.

Foto Handlung: Freilichtmusuem Kommern, Foto Menschen: Gebäude in Rotterdam



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