Dienstag, 29. März 2016

Wir sind nicht gepanzert. Das ist unsere Freiheit, auch wenn wir manchmal Stützen brauchen

Für die Gestalttherapeuten ist KONTAKT das zentrale Merkmal unseres Lebens. Über unsere Sinnesorgane nehmen wir Kontakt auf. Davon lebt unser Organismus. 
Wir sehen etwas, nehmen etwas Neues auf, verarbeiten es, machen es zu unserem Eigenen. Nicht selten sehen zwei Menschen völlig verschiedene Dinge, hören anderes im Wald. Der Kuchen schmeckt dem einen, der andere schaudert bei der Süße.

Wir nehmen auf, wir zerkauen quasi und verdauen. Ein Prozess der auch bei Begegnung passiert, bei der wir merken, was uns schmeckt, guttut, missfällt, gefällt.
So ist es mit allem Neuen. Studien beweisen, dass Menschen uns vertrauter scheinen, die wir öfter sehen. Oft verlieren wir durch eigene Probleme und zu viel Arbeit soziale Kontakte.
Wir wollen unsere Ruhe und uns nicht mehr einlassen. Jemand der uns anlächelt, will uns sicher etwas verkaufen. Oder etwa nicht?
Zuweilen sind wir durchtränkt von Feindseligkeit. Ein MITEINANDER scheint anstrengend und wird wenig als stützend und bereichernd, eher als belästigend und fremd empfunden.
Die Gestalt definiert keine Krankheiten. Sie verdeutlicht, wo wir den Kontakt abbrechen, weil wir wütend werden, weil wir nichts spüren wollen, weil der Andere gefälligst auf uns zugehen soll, wo wir hadern. Auch so etwas wie: Wir geben es uns einfach selbst, wir brauchen niemanden.
Die Gestalt hat das Aufeinanderzugehen im Fokus. Manchmal glückt uns das nicht, weil wir uns blockieren, selbstboykottieren und aufhören, auf unsere Sinne und Herzen zu hören.
Gehen wir vielleicht gerade jetzt neu los. Stellen wir fest, wo es hakt und ruhig auch, wo wir vielleicht echt kein Bock auf Kontakt haben. (Denn all das ist völlig ok).
Aber eventuell können wir auch die Kontaktgrenzen ein bisschen durchlässiger machen und uns von anderen und anderem berühren lassen.


Wir sind nicht gepanzert. Das ist unsere Freiheit.

Vielleicht begegnen wir uns hier: https://www.facebook.com/events/1506203613021449/


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